Deutsch ja, aber als welche Sprache dann? Oder meine Fähigkeit Deutsch zu verlernen

In allererster Erfahrung des Fremdseins ist Deutsch meine Erstsprache.

Deutsch ist Arbeitssprache, Liebessprache, Freundsprache, Kampfsprache, Rechtsschreibfehlerhaftsprache, Akzentbesetzt-Sprache, Infektionssprache, Verhandlungs-unsicher-Sprache, die Nie-genug-gute-Sprache, Ausrede-für-keinen-Job-Sprache, Bla-bla-bla Sprache!

Leider lernte ich bei keinem Deutschkurs mich gegen rassistische, sexistische und diskriminierende Äußerungen wehren zu können. Diese Sprachkenntnisse brauche ich fast alltäglich.

Deutsch ist je nach Milieu eine Ausdrucksform, je nach Publikum ein Spektakel, je nach Zweck eine Mittel. Ein Beispiel?

Bevor Sie eine Migrantin fragen, woher sie kommt, ob sie schon arbeitet und warum sie ausgerechnet hier ist? Überlegen Sie doch einmal, ob auch Sie auch diese Fragen beantworten möchten. Wenn ja, dann können Sie gerne bei der nächsten Gelegenheit ein Gespräch mit einer Unbekannten über Ihr Leben anfangen.

Ich höre gerne zu, wahrscheinlich gibt es auch andere Migrantinnen, die so fleißig, motiviert, hilfsbereit, einfach traumhaft sind.

Aber nur um Ihre Neugierde zu befriedigen, etwas über mein Leben zu erfahren, dazu habe ich weder Sprachtalent noch Geduld.

 

Danielli Cavalcanti

Deixe um comentário